Am Samstag und Sonntag 9. + 10. März fand beim UOV Leu auf dem Waffenplatz Birmensdorf ein Tactical Combat Casualty Care (TCCC) Kurs statt. Kursinstruktor war eines unserer Mitglieder, welches beruflich auf diesem1 Fach arbeitet und über Erfahrung mit Schuss- und Stichverletzungen durch einen längeren beruflichen Aufenthalt in Kapstadt verfügt. Die jeweiligen Beispiele direkt aus der Praxis waren ungemein spannend und zeigten den direkten Sinn- und Unsinn von Tätigkeiten, Verhaltensweisen und Ausrüstung auf.

Am Morgen des ersten Kurstages wurden die Hintergründe und Abläufe theoretisch vermittelt, sowie die Verwundeten-Tragarten repetiert. Im Weiteren wurde auf die menschliche Anatomie eingegangen um mögliche Probleme im Zusammenhang mit penetrierenden Verletzungen, insbesondere Schusswunden, zu verstehen.

Die Verwundetenversorgung auf dem Gefechtsfeld orientiert sich zu einem grossen Teil am Gegner und der gesetzten Mission. Eine gute medizinische Versorgung, aber ein schlechter taktischer Entscheid wird am Ende mehr Verluste verursachen. Deshalb gilt es abhängig vom aktuellen Lagebild, eine angepasste medizinische Versorgung zu gewährleisten. Das TCCC Konzept unterteilt die Kameradenhilfe deshalb in folgende Phasen:

  • Care under Fire
  • Tactical Field Care
  • Tactical Evacuation Care

2Am Nachmittag folgten dann die praktischen Beispiele im Klassenzimmer. Die verschiedenen Versorgungsmittel- und Arten wurden vorgestellt und gegenseitig ausprobiert. Ebenfalls den Meccano, wie man einen Verwundeten am besten nach Wunden abtastet um die Verletzungen festzustellen.

Am zweiten Tag ging es ohne grosse Umschweife bei Wind und Regen direkt zur Praxis. Es wurden jeweils zwei Gruppen gebildet und verschiedenste Szenarios und Wunden dargestellt. Es zeigte sich bereits in den ersten Sekunden des ersten Szenarios, dass zwischen Theorie und Praxis Welten liegen.

Es herrschte das pure Chaos und ein 100kg Kamerad ist gefühlt gleich doppelt so schwer, wenn er bewusstlos ist und getragen werden muss. Szenario für Szenario lernte man aber wieder etwas dazu, so dass am Ende des zweiten Kurstages die Teilnehmer um einiges ruhiger und strukturierter arbeiteten. 

Obwohl jeder wusste, dass es sich nur um ein gestelltes Szenario handelt, war der Stress allgegenwärtig. Dunkelheit, Zeitdruck, schwere Verletzungen und Gewehrfeuer trugen sicher dazu bei.

Die Szenarios waren so ausgelegt, dass sich die Teilnehmer ausschliesslich um die Verwundeten kümmern sollten und andere (fiktive) Gruppen für unsere Deckung / Sicherung sorgen würden. Trotzdem war immer und überall die Waffe griffbereit und geladen (Mark-Mun) mitzuführen.

Der Kurs war dank der sehr professionellen Vorbereitung, Ausrüstung und Durchführung extrem spannend. Wir möchten uns nochmals ganz herzlich bei unserem Instruktor bedanken. Es hat allen Teilnehmern sehr grossen Spass gemacht und wir werden in Zukunft wo immer möglich diese Thematik bei unseren Gefechtsschiessen und anderen Übungen einbauen.

UOV Leu

Wm Tanner

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